Coole Portraits mit nur einer Lichtquelle und einem Lichtformer

Coole Portraits kannst du auch mit nur einer Lichtquelle machen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du einen Studioblitz oder nur ein Speedlight benutzt.

So erstellst du ein cooles Portrait

…mit nur 1 Lichtquelle und einem Lichtformer

Das klassische Portrait wird üblicherweise im Fotostudio erstellt. Okay, da gibt es meistens mehr (Licht-)Equipment, als man mal eben so zuhause oder im Home-Studio hat. Das heißt aber jetzt nicht, dass du für tausende von Euronen Blitze, Lichtformer und ähnliches Zeugs kaufen musst, um ein tolles Portrait zu fotografieren.

Was du brauchst: Am liebsten ein hübsches Model in locker lässiger Kleidung, in entspannter Pose in schmeichelhaftem Licht. Gehen wir das Ganze also mal ganz simpel und ohne großen Aufwand an. Macht euch (du und das Model) keine allzu großen Gedanken um Posen. Achtet stattdessen auf Stimmung und Ausdruck. Lies weiter, und ich zeige dir, wie du mit nur einer einzigen Lichtquelle und einem einzigen Lichtformer eindrucksvolle Portraits zauberst.

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Vorbereitungen

Die Basis ist hier ein „casual outfit“ – locker, lässig, bequem, vorteilhaft… Natürlich kannst du hier auch variieren, ganz wie du möchtest. Mach ein sexy Glamour-Shot draus, ein bisschen „commercial fashion“ – whatever. Wichtig ist, dass du im Vorfeld mit deinem Model absprichst, welches Outfit ihr beim Shooting wählen wollt, damit sie sich wohl fühlt. Stellt aber auf jeden Fall vorher klar, dass sie nicht irgendwelche fancy, funky, florale Prints in ihre Tasche packt. Erkläre ihr, dass du schöne einfarbige Kleidung möchtest. Keine Prints, keine Stickereien, keine Motive – vor allem keine Blümchenmuster. Das Outfit sollte einfach und schlicht sein. Erinnere dein Model vorher daran, dass sie alle Outfits gebügelt und auf einem Bügel mitbringt, damit Falten und Ecken vermieden werden. Diese kleinen Details spielen nachher beim Shooting eine große Rolle.

Setup

In diesem Beispiel hat das Studio neutralgraue Wände, aber die Farbe spielt beim eigentlichen Shoot keine Rolle. Praktisch jede Farbe ist möglich. Statt eines aufgebauten Hintergrundes steht das Model quasi entlang der Wand, und ich fotografiere von einer Ecke des Raumes zur anderen Ecke, die so zum Hintergrund wird, wie unten zu sehen.

One-Light-Setup

Ich verwende hier eine große Octabox für dieses Setup. Genauso gut kannst du aber auch eine einfache Softbox mittlerer Größe verwenden. Jede kleinere Softbox funktioniert ebenso, jedoch wird das Licht dramatischer wirken und der größere Lichtabfall vor dem Hintergrund wird das Ergebnis dunkler machen.

Auf dem unteren Bild sollte erkennbar sein, dass Blitz und Lichtformer links von der Kamera und oberhalb des Models angeordnet sind. Du kannst beliebige Variationen schaffen, indem du die Anordnung änderst. Wenn du den Blitz mehr nach links und etwas weiter Richtung Model bewegst, veränderst du auch den Lichtabfall, den man hier auf der Kamera-rechten Seite sehen kann.

Studio Licht Setup

Wenn ich das Licht oberhalb der Kamera platziere, verliere ich den Lichtabfall rechts und habe ein viel gleichmäßigeres Licht im Gesicht. Alle diese Optionen eignen sich sowohl für Dreiviertel- als auch für Ganzkörper-Posen, und du kannst mit diesen Arrangements sogar Headshots machen. Probier es aus! Es sieht es sowohl in Schwarzweiß als auch in Farbe gut aus. Der Schlüssel ist, die Outfits und die Farben einfach zu halten; du möchtest ja, dass sich die Aufnahme ausschließlich um dein Motiv dreht.

Aufnahmetipps

Da es – wie gesagt – um das Motiv (dein Model) geht, ist es für mich selbstverständlich, Schmuck aus diesen Aufnahmen herauszulassen. Ganz wichtig ist auch: Makeup und Haare haben immer großen Einfluss auf das Ergebnis. Vergiss also nicht, wie wichtig es ist, Hilfe in diesem Bereich zu haben.

POSEN

Der Schlüssel, damit solche Aufnahmen funktionieren, ist die Pose – oder das Fehlen derselben. Auf einigen meiner Bilder kannst du sehen, dass ich mein Model gerne entspannt an die Wand lehne. In der Tat kannst du deinem Model nicht einfach sagen, dass es sich an die Wand lehnen soll. Je nachdem, wie nervös Sie/Er ist, kann es zu unnatürlichen Körperhaltungen kommen, so dass du immer ein Auge auf die Pose haben musst. Das häufigste Problem ist, wenn sich das Modell an die Wand lehnt und dann nach unten rutscht, so dass sich die Schulter zum Ohr hebt.

Auch auf die Hände musst du achten. Gib deinem Model einen leichten Gegenstand in die Hände (zum Beispiel einen Bleistift, Stift, whatever), damit es entspannt bleibt. Verstehe, je mehr du über ihre Hände sprichst, und je mehr du Dinge sagst wie „entspanne deine Hände“ oder „lass deine Hände anmutig aussehen“, desto unvorteilhafter werden sie aussehen, weil sich das Model dieser Dinge leicht überbewusst wird. Anstatt entspannt zu sein und sich auf die Emotionen zu konzentrieren, die du dir für dein Ergebnis wünschst, wird das Model darüber nachdenken, wie sich ihre Hände anfühlen.

Wenn du das Model die Arme verschränken lässt, stelle sicher, dass beide Hände zu sehen sind und die Finger lang und entspannt aussehen.

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ANDERE MÖGLICHKEITEN

Natürlich kannst du alle Posen auch mit Speedlights (Aufsteckblitzen) umsetzen. Wenn du einen zweiten oder dritten Blitz zur Verfügung hast, kannst du zum Beispiel ein zweites Blitzgerät mit einem farbigen Gel hinter deinem Model platzieren, um den Hintergrund farblich hervorzuheben. Du kannst sogar einen dritten Blitz als so genanntes „Edge-Light“ hinzufügen, um deinem Lichtset etwas mehr Pepp zu geben.

Stelle dein Model mal mit dem Rücken zur Wand, so dass sich das Hauptlicht im Wesentlichen an derselben Stelle befindet, aber der Kamerawinkel geändert wird.

Wie immer sind die Möglichkeiten nur durch deine eigene Vorstellungskraft begrenzt.

Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Ideen geben. Jetzt nimm diese Ideen und leg los!

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