Zeit, mal durch alte Ordner zu stöbern und ein paar Edelsteine zu finden.
Als Fotograf kann es unglaublich wertvoll und hilfreich sein, alte Fotos mal wieder herauszukramen und anzuschauen, ganz zu schweigen von der therapeutischen Wirkung. Hier sind einige der Gründe, die ich gefunden habe, um alte Fotos noch einmal durchzugehen und ihnen ein neues Facelifting zu geben.
Hier hast du 5 Gründe, alte Fotos noch einmal anzufassen:
1. Du hast heute mehr Erfahrung
Einer der Vorteile der Fotografie ist, dass man mit der Zeit immer mehr Erfahrungen sammelt. Quasi mit jedem Foto, jedem Shooting, jeder neuen Situation. Selbst wenn du noch nicht ganz auf dem Niveau bist, auf dem du sein möchtest, kannst du mit jeder Stunde Zeitaufwand für die Bearbeitung deiner Fotos mehr Fähigkeiten erwerben. Gibt es also einen besseren Weg zum Üben als durch Zurückgehen und Optimieren einiger alter Fotos? Das ist nicht nur gut für die praktische Erfahrung, es besteht auch die Möglichkeit, dass du dabei etwas völlig Neues erschaffst.
2. Du hast neue Techniken gelernt
Egal, ob du irgendwo einen Artikel gelesen, ein YouTube-Video angesehen oder deine Bearbeitungssoftware aktualisiert hast, neue Techniken bedeuten neue Möglichkeiten. Ich habe vor kurzem entdeckt, dass Adobe in Lightroom und Camera RAW bei den Effekten “Textur” hinzugefügt hat. Ich habe jetzt diese Technik verwendet, um Sommersprossen zu verstärken oder Tattoos zu betonen und die kleineren Details hervorzuheben, die ich beim ersten Betrachten mancher Fotos übersehen hatte.
Auch wenn es nur eine einfache neue “Funktion”, ein neuer Effekt ist, wird die Entdeckung dieser neuen Techniken nur dazu beitragen, dass deine alten Fotos davon profitieren.
3. Du hast neue Perspektiven entdeckt
Wenn du durch alte Bilder stöberst, siehst du nicht nur die Art und Weise, wie du in der Vergangenheit gearbeitet hast. Du siehst auch die Art und Weise, wie du ein Motiv fotografierst. Das wird dir helfen, zu beurteilen, ob du einen echten, schrittweisen Fortschritt in deiner Arbeit sehen kannst, oder ob es an der Zeit ist, etwas Neues auszuprobieren. Es könnte doch so einfach sein, einfach mal aus einem anderen Blickwinkel zu fotografieren oder die Beleuchtung anzupassen.
4. Du hast einen anderen Blick für Details
Manchmal kann man im Moment ein paar der kleinen Details wie ein abstehendes Haar oder eine verschwommene Hand übersehen, aber im Laufe der Zeit hat man ein besseres Auge für Details entwickelt. Wiederholtes Ansehen von Fotos hilft dir, dies zu erkennen und in Zukunft darauf zu achten. Nicht nur das, sondern auch dein kreativer Geschmack kann sich geändert haben, und ein Foto, das du damals vielleicht ignoriert hast, fällt dir plötzlich auf. Es ist immer gut, zurück zu gehen und Fotos erneut anzusehen um sicherzustellen, dass du nicht ein paar echte Edelsteine verpasst hast.
Mir geht das übrigens sehr oft so, wenn ich mir direkt nach einem Shooting die gemachten Fotos ansehe. Wenn ich dann spontan lösche, was mir in diesem Moment auf den ersten Blick nicht gefällt, habe ich oft die besten Aufnahmen gelöscht. Ich lasse dann die Bilder einfach mal zwei oder drei Tage auf der Festplatte liegen und wende mich anderen Aufgaben zu. Und ganz ehrlich, nach dieser Pause sehe ich plötzlich ganz andere Fotos. ;-)
5. Du hast deinen eigenen Stil gefunden
Nachdem du endlose Stunden damit verbracht hast, deine Kamera einzustellen, dein Motiv perfekt auszuleuchten, durch Bilder zu scrollen und deine Einstellungen zu optimieren, hast du endlich herausgefunden, welcher Stil am besten zu dir passt. Die Hälfte der Gründe, warum wir Menschen auf Instagram folgen, liegt in ihrem unverwechselbaren Stil, so dass du jetzt, wo du deinen eigenen Stil kennst, an all das Potenzial denken kannst, das schon lange irgendwo auf deiner Festplatte schlummert und darauf wartet, neu bearbeitet und mit der Welt geteilt zu werden.
Das Durchgehen alter Bilder kann eine der lohnenswertesten Zeiten sein und kann zu neuen und aufregenden Möglichkeiten führen. Also geh einfach mal zurück zum Anfang, und bringe ein altes Foto wieder zum Leben.
Wie immer: Danke für’s Lesen.
Dein