Vergiss die Drittel-Regel! Nutze die Pixel.

Wenn du etwas über Bildgestaltung lernen willst: Fülle den Rahmen! Oder anders gesagt: Nutze die Pixel deiner Kamera. Du hast sie bezahlt. Was zum Henker ist der Rahmen? Der Rahmen ist das, was du auf dem Bild siehst. Nicht mehr, nicht weniger.

VERGISS DIE DRITTEL-REGEL!

Nutze die Pixel

Wenn du etwas über Bildgestaltung lernen willst: Fülle den Rahmen! Oder anders gesagt: Nutze die Pixel deiner Kamera. Du hast sie bezahlt. Was zum Henker ist der Rahmen? Der Rahmen ist das, was du auf dem Bild siehst. Nicht mehr, nicht weniger.

Immer wieder fällt mir auf, wie viele Fotografen gerade mal 1/10, 1/3 oder nur die Hälfte ihres Bildes für das eigentliche Motiv nutzen. Warum? Oder das Motiv befindet sich exakt in der Mitte des Bildes. Warum? Warum macht man das? Warum geht man nicht näher ran und füllt den Rahmen (das Bild) mit dem Motiv? Das Lustige ist: Es gibt immer eine von zwei Antworten. Jedes Mal. Die erste Gruppe ist die Gruppe der Faulen. Die zweite Gruppe ist die Gruppe der Ängstlichen. Ja, im Ernst: Die gibt es!

Lass mich etwas über die beiden Gruppen erzählen:

DIE FAULEN

Das sind die, die sich nicht die Mühe machen (wollen), den Fokuspunkt zu bewege. Seitdem Menschen fotografiert werden, macht es Sinn, dass das Gesicht des “Motivs” im Fokus ist. Die Faulen wählen also die einfachste Methode: Gesicht in die Mitte des Bildes. Oben Platz, links Platz, rechts Platz… Wenn du fragst warum, bekommst du als Antwort: “Beschneide ich später in Photoshop”. Wieso verschwendet man da so viele Pixel? Ey, die Dinger haben Geld gekostet! Du hast ne Schweinekohle bezahlt für 24 Megapixel, 36 Megapixel, 50 Megapixel or whatever. Warum zum Geier nutzt du sie nicht? Ganz abgesehen davon, hat die Beschneiderei in Photoshop eine anständige Auswirkung auf Schärfe und Klarheit des Endergebnisses.

DIE ÄNGSTLICHEN

Wenn du die fragst, warum sie den Rahmen (das Bild) nicht mit dem Motiv füllen, bekommst du zu hören, dass sie Angst haben, sie könnten eine Drittelregel, Fibonacci, Goldener Schnitt Schulter des Models abschneiden oder es könnte der obere Teil des Kopfes fehlen, und das könnte nachher doof aussehen. Weil die Ängstlichen unsicher sind, was die Bildgestaltung betrifft, lassen sie lieber großzügig Platz rundherum. Kann man ja später in Photoshop beschneiden. Andere Ursache, gleiche Entschuldigung wie bei den Faulen.

Klar kann man mit dieser Aussage leben und den berühmten Satz “I’ll fix it in Photoshop” immer wieder gut gebrauchen. Aber ganz ehrlich: Du lernst nichts dabei. Fotos zu machen mit dem Gedanken, dass man ja alles später noch in der Nachbearbeitung ändern kann, bringt dich in der Bildgestaltung nicht weiter. Gestalte dein Bild in der Kamera!

Ab und zu wirst du deine Entscheidung für einen bestimmten Ausschnitt mit Sicherheit auch mal bereuen. Klar. Aber genau das ist Teil deiner Lernkurve. Genau das macht dich besser und sicherer im Umgang mit deiner Kamera. Beim nächsten Mal machst du dir mehr Gedanken, welchen Ausschnitt du wählen willst und was du später auf deinem Bild sehen willst.

Wie dir sicherlich aufgefallen ist, rede ich nicht über die Drittel-Regel, den “goldenen Schnitt”, die Zahlen des Fibonacci oder ähnlichen Quatsch. Vergiss den Blödsinn. Es spielt keine Rolle, ob du einen Menschen fotografierst, eine Landschaft oder eine Wespe auf einer Blüte. Scheißegal. Ehrlich. Fülle dein Bild mit allem, was wichtig ist, und lass das weg, was nicht wichtig ist.

Wenn du dich daran hältst, wirst du erstaunt sein, wie gut deine Bildgestaltung wird, ganz ohne Drittel-Regel und den anderen Blödsinn. Nochmal: Du hast ne Menge Geld bezahlt für die ganzen Pixel. Nutze sie! Nutze nicht nur einen kleinen Teil deines Suchers für dein Motiv, um es später in Photoshop (Lightroom oder was auch immer) zu beschneiden. So kannst du die Möglichkeiten, die dir deine Kamera bietet, nicht nutzen.

Geh näher ran! Trau dich! Mach geile Fotos!

Dein

Hochzeitsreportage

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